Biotop-Pflege

Bei Münklingen besitzen wir eine extensiv bewirtschaftete Magerwiese, auf welcher viele teilweise seltene und geschützte einheimische Pflanzenarten gedeihen. Und an diesen wiederum erfreuen sich im Sommer unzählige Insekten. Die Mahd der Fläche wird nur einmal im Jahr im Spätherbst durchgeführt und dabei gleich das Mähgut entfernt, so dass der magere Untergrund erhalten bleibt. Außerdem müssen Hecken und Sträucher kurz gehalten werden, um optimale Lichtverhältnisse zu gewährleisten.

An einem schönen Vormittag Anfang November fand nun ein solcher Arbeitseinsatz statt. Vielen Dank an die fleißigen Helfer!

Am Rathaus Hausen

Neue Schwalbennester am Rathaus!

Am Rathaus im Ortsteil Hausen hängen schon seit langem einige künstliche Nisthilfen für Mehlschwalben. Diese werden auch jedes Jahr gerne von den Vögeln als Brutstätte angenommen, wenn sie im Frühjahr aus ihren südlichen Überwinterungsgebieten zurückkommen. Denn heutzutage finden diese anmutigen Flugkünstler immer seltener passende Fassaden, Pfützen und Lehm, um selber Nester zu bauen zu können. Das Bundesnaturschutzgesetz stellt Schwalben unter Schutz, aber auch ganz ausdrücklich ihre Nester, weil die Tiere sie jedes Jahr wiederverwenden. 

Nun wurden dieses Jahr umfangreiche Renovierungsarbeiten an der Fassade des Rathauses notwendig. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Baufirma und unserem Verein wurden die Arbeiten an der Südfassade ausgesetzt und erst durchgeführt, nachdem die Brutsaison der Mehlschwalben vorüber war. Hierbei wurden die alten z.T. maroden Nester entfernt und im Oktober haben wir dann 5 nagelneue Doppelnester mit Kotbrettern aufgehängt.

Wollen auch Sie unseren Schwalben helfen? Wir unterstützen Sie gerne und stehen Ihnen in allen Situationen mit Rat und Tat zur Seite; außerdem geben wir Kunstnester / Kotbretter in Kleinmengen zum Einkaufspreis weiter. Kontaktieren Sie unseren Vorstand Günter Mettler, Tel. 33960, oder senden Sie eine E-Mail an info@naturschutz-merklingen.de

 

Beeindruckender Vortrag

Vortrag: Die Urwälder der Karpaten!

Wie schützt man sie und welche Herausforderung bringt der Krieg? Aus aktuellem Anlass hatte Michael Brombacher, Referatsleiter bei der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) den Titel seines Vortrags abgeändert, denn die von der ZGF geförderten Schutzgebiete der Karpaten liegen in der Ukraine, ca. 100 km südlich von Lviv. Dort gibt es riesige alte Urwälder wie etwa den größten zusammenhängenden Buchen-Urwald Europas. Schon seit Jahrzehnten setzt sich die ZGF mit beachtlichen Erfolgen für die Unterschutzstellung ein, Nationalparks und Biosphärenreservate konnten gegründet bzw. erweitert werden.

Diese intakten wilden Wälder speichern riesige Mengen an Kohlenstoff und tragen damit erheblich zum Kampf gegen den Klimawandel bei. Auch die Biodiversität ist besonders groß: Wichtige Vorkommen von Braunbär, Wolf, Luchs und Wisent sind in den Karpaten zu finden, das Totholz in den Wäldern ist Lebensraum für unzählige Arten von Insekten, Pilzen, Vögeln, und Fledermäusen. Mit herrlichen Fotos und einem beeindruckenden Videoclip zeigte Herr Brombacher die Vielfalt von Landschaft, Fauna und Flora. Er erklärte, auf welche Weise die ZGF seither vor Ort arbeitete, forschte und unterstützte.

Doch seit dem Ausbruch des Kriegs ist auf einen Schlag alles anders: Die Parks werden verständlicherweise überrannt von verzweifelten Menschen, die dort Zuflucht suchen. Die ZGF ist jetzt gefordert, Hilfe zu leisten, Hilfsgüter zu transportieren und zu koordinieren, denn nun ist das Leben der Menschen am wichtigsten. Ein weiterer eindrücklicher Videoclip zeigte die momentane Lage vor Ort. Viel steht auf dem Spiel – für die Menschen und die Natur.

Erdarbeiten am Stürzelberg

Pflegemaßnahmen für die Gelbbauchunke:

Wie manche Spaziergänger in Merklingen Richtung Münklingen vielleicht schon bemerkt haben, sind am Naturdenkmal Stürzelberg wieder Erdarbeiten und Pflegemaßnahmen zugange. Gefördert von und in Abstimmung mit dem Landschaftserhaltungsverband (LEV) Landkreis Böblingen werden dort vier Wasserstellen als flache Rohbodenteiche neu angelegt und schattenwerfende Gehölze gerodet, um das Biotop für die Gelbbauchunke zu optimieren. Wir hoffen auf eine positive Bestandsentwicklung in den kommenden Jahren. Zusätzlich entsteht eine Steilwand als Nistmöglichkeit für Insekten.

Die großen Urwälder der Karpaten:

Außerdem möchten wir nochmals an den Vortrag von Michael Brombacher von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) erinnern, der am kommenden Freitag 4.11.2022, 19:30 Uhr in der Aula der Würmtalschule Merklingen, Friedhofstr. 9 über “Die großen Urwälder der Karpaten” berichtet. Alle interessierten Naturfreunde sind zu diesem kostenfreien Vortrag herzlich eingeladen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die großen Urwälder der Karpaten

Die großen Naturwälder der Karpaten sind einzigartig in Europa, einige Waldgebiete sind sogar echte Urwälder mit jahrhundertealten, teils mächtigen Baumriesen. Teile der Karpatenwälder gehören zum UNESCO Welterbe der Menschheit, wie zum Beispiel die Nationalparks von Yellowstone oder der Serengeti. In der Bergregion der Karpaten, die sich von Tschechien, der Slowakei und Polen über die Ukraine bis nach Rumänien erstreckt, leben Braunbären, Wölfe, Luchse und auch Wisente, und in den Hochlagen der rumänischen Karpaten kommen Gämsen vor. Gleichzeitig wecken diese großen Wälder Begehrlichkeiten: Sie werden vor allem in Rumänien mit großen Kahlschlägen für Bauholz oder den Möbelbau gerodet. Alte Buchen und Fichten aus der Ukraine landen nach illegalem Export in der EU und dann als Brennholz in deutschen Kaminöfen, oder es werden Kaffeebecher daraus produziert. Das Zeitfenster, diese Wälder zu erhalten, ist klein. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) kümmert sich seit vielen Jahren um den Erhalt dieses einzigartigen europäischen Naturerbes. Bei der ZGF ist Michael Brombacher als Referatsleiter Europa für diese Arbeit zuständig. Er wird uns in einem Vortrag von der Schönheit der Landschaften, aber auch von den besonderen Anstrengungen, die ihren Schutz erfordern, berichten.

Fr. 4.11.2022, 19:30 Uhr – Aula der Würmtalschule Merklingen, Friedhofstr. 9

Der kostenfreie Vortrag ist in Kooperation mit der VHS Weil der Stadt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Wer war im Nest?

Nistkastenkontrolle „Berg“ beim Schützenhaus! 

Ein gemütlicher Spaziergang durch den sonnigen Herbstwald, lehrreiche Informationen, zwei mit Leitern bestückte Teams und dazwischen wuselnde mithelfende Kinder – so entspannt verlief unsere Nistkastenkontrolle vergangenen Sonntag.

Welcher Vogel hat wohl im Kasten gebrütet, hat er erfolgreich seine Kinder groß gezogen oder ist vielleicht ein Unglück passiert? Vieles lässt sich am Inhalt eines Nistkastens ablesen… aber richtig spannend wurde es, als ein Kasten knurrende Geräusche von sich gab und beim Öffnen ein überraschter Siebenschläfer heraus sprang!

 

Zur nächsten Nistkastenkontrolle „Hohenstein & Lehmgrube“ treffen wir uns kommenden Sonntag 16.10. um 9 Uhr beim Bauhof in Merklingen. Gäste, insbesondere Kinder, sind immer herzlich willkommen!

Information für unsere Mitglieder:

Der Jahresbeitrag von 5€ wird in diesem Monat eingezogen.

Nistkastenkontrollen 2022

Wir unterhalten ca. 180 Nistkästen in den verschiedenen Wäldern um Merklingen. Diese künstlichen Nisthilfen verbessern das Brutplatzangebot für höhlenbrütende Vögel erheblich und werden sehr gut angenommen. Sie müssen allerdings jährlich gereinigt werden; dabei erheben wir auch die Vogelart und den Bruterfolg anhand von Nestern und Eierschalen.

Bei den Nistkastenkontrollen erleben wir immer wieder Überraschungen. Denn nicht nur unsere gefiederten Freunde wohnen in den Nistkästen, sondern z.B. auch Fledermäuse oder Siebenschläfer benutzen sie gerne in der Übergangszeit, sobald die Vögel ausgeflogen sind. Mit etwas Glück lassen sich die possierlichen und neugierigen Siebenschläfer bei dieser ersten spätsommerlichen Kontrolle am kommenden Sonntag gut beobachten. Folgend die Termine unserer Nistkastenkontrollen, zu denen alle Naturfreunde, insbesondere auch Kinder, herzlich eingeladen sind:

  • 09.10.2022  “Berg”, Treffpunkt Schützenhaus Merklingen, 9 Uhr
  • 16.10.2022  „Hohenstein/Lehmgrube“, Treffpunkt Bauhof Merklingen, 9 Uhr
  • 23.10.2022  „Horn“, Treffpunkt Festhalle Merklingen, 9 Uhr

Am Morgen im Wald

Bericht vom Waldspaziergang: 

Obwohl der Morgen sich feucht und kalt zeigte, kamen am vergangenen Sonntag doch ein gutes Dutzend Interessierte zusammen. Unser Revierförster Olaf Späth führte auf schönen Pfaden durch den Großen Wald, wo er an einigen Stationen Beispiele für naturnahe Waldwirtschaft aufzeigte. Dabei erfuhren wir viel Wissenswertes z.B. über die geschützten und nützlichen Waldameisen, die jede Menge an Schädlingen vertilgen – bis zu 10.000 Käfer und Larven pro Ameisenhaufen und Tag. 

Das Alt- & Totholzkonzept, welches er gerne nach und nach im Stadtwald integrieren möchte, soll die biologische Vielfalt im Wirtschaftswald erhöhen und seine Vitalität fördern. Dabei werden kleinere ökologisch wertvolle Waldbestände von ca. 1-3 ha, Habitatbaumgruppen von 10-15 Bäumen sowie Einzelbäume dauerhaft aus der Nutzung genommen und sich selbst überlassen – so entsteht ein Netz kleinerer natürlicher Refugien, welches markiert und kartiert wird und in die Waldbewirtschaftung integriert werden kann. 

Wir bedanken uns herzlich bei unserem Förster für diesen Morgen mit vielen Eindrücken, neuem Wissen und angeregten Diskussionen!

Waldspaziergang

Waldspaziergang mit dem Förster:

Kommenden Sonntag 18.9. begeben wir uns auf Waldexkursion. Diese kostenfreie Führung bietet allen Naturfreunden eine tolle Gelegenheit, nicht nur unseren neuen Forstrevierleiter Herrn Olaf Späth kennenzulernen, sondern auch hautnah Wissenswertes zum Thema „Waldnaturschutz am Beispiel von Waldameisen und Habitatbaumgruppen“ zu erfahren. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Treffpunkt: um 9:00 Uhr, Merklingen, am Ende des Waldwegs, Waldparkplatz „Großer Wald“ 

Detail zum Parkplatz finden Sie unter dem Menüpunkt „VERANSTALTUNGEN„!

Termine bis zum Jahreswechsel

Unsere Termine im 2. Halbjahr 2022

  • Im Rahmen des Sommerferien-Programms wird am Fr. 9.9. wieder Frau Bausenwein mit ihren lebenden Fledermäusen und lustigen Geschichten zu Besuch kommen.
  • Eine gute Woche später am So 18.9. begeben wir uns mit unserem neuen Revierförster Herrn Späth auf Waldexkursion mit dem Thema “Waldameisen”.
  • Die Kontrollen unserer Nistkästen im ganzen Gemeindegebiet finden sonntagmorgens statt, und zwar jeweils am 9./16./23. Oktober.
  • Im Herbstvortrag am 4.11. berichtet Michael Brombacher von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt über “Die großen Urwälder der Karpaten”.
  • Und selbstverständlich werden wir auch beim Merklinger Weihnachtsmarkt am 10.12. wieder mit einem Stand vertreten sein.

Die Details (Treffpunkte, Zeiten, Hintergründe, usw.) zu den Veranstaltungen finden Sie auf unserer Homepage unter Aktivitäten > Veranstaltungen.

Mit einem Bild des Kaisermantels, Schmetterling des Jahres 2022, wünschen wir unseren Mitgliedern und allen Naturfreunden schöne und erfrischende Urlaubstage. Wir sehen uns hoffentlich im Herbst! Und bis dahin schauen Sie doch mal rein unter: www.naturschutz-merklingen.de