Herbstvortrag: Über den Kiebitz
Nachdem der Kiebitz in den letzten Jahren fast überall verschwunden ist, berichtete Oliver Maier am vergangenen Freitag von einem sehr erfolgreichen Naturschutzprojekt in der Krebsbachaue bei Gärtringen, welches er zusammen mit dem NABU durchgeführt hat. Mit dem Wissen, dass der Kiebitz und andere Offenlandvögel baum- und buschlose Flächen mit niedrigem Bewuchs und feuchten moorigen Böden benötigen, wurde ein gemeindeeigenes Stück Land entsprechend umgestaltet. So wurde auf dem ehemaligen Auegebiet ein Teil der Entwässerungsrohre wieder entfernt, es wurden kleine Tümpel angelegt und Sträucher / Hecken abgeholzt. Ja, es wurden sogar einige sehr große alte Pappeln gefällt, was nicht jedem auf Anhieb als sinnvolle Naturschutzmaßnahme einleuchtete. Aber die Umgestaltung der ehemaligen Agrarfläche war so erfolgreich, dass schon nach kurzer Zeit das erste Kiebitzpaar dort genistet und Jungvögel aufgezogen hat. In der Zwischenzeit brüten auf dem Feuchtgebiet in guten Jahren über 10 Kiebitzpaare. Zudem siedelten sich, neben Kreuzkröten und anderen Amphibien, auch weitere Offenlandvögel dort an. Dieses Beispiel zeigt anschaulich wie wichtig es ist, neben Baum- und Buschlandschaften auch offene Landflächen für unsere heimischen Vögel bereitzustellen. Außer der Vogelwelt profitiert hierbei auch noch die Gemeinde, da durch solche Naturschutzmaßnahmen sehr viele Ökopunkte erzeugt werden, welche als Ausgleichsmaßnahme für andere Bautätigkeiten zur Verfügung stehen.